Deutsche Kommission für Lack- und Karosserieinstandsetzung verabschiedet einstimmig neues Merkblatt zum Thema:

Fachgerechte Instandsetzung

Grundlagen für die Beurteilung von Instandsetzungsarbeiten an metallischen Bauteilen der Karosserieaußenhaut hinsichtlich der fachlichen Korrektheit anhand von Schichtdickenmessungen

Auf ihrer 19. Sitzung am 11. März 2025 im Allianz Zentrum für Technik in Ismaning verabschiedete die Deutsche Kommission für Lack- und Karosserieinstandsetzung (DeKoLaKa) ein maßgebliches Merkblatt, das die fachliche Korrektheit von Instandsetzungsarbeiten an metallischen Karosserieaußenhautteilen anhand von Schichtdickenmessungen bewertet.

Nach einem Jahr intensiver Arbeit hat eine vom Bundesverband der Partnerwerkstätten e. V. (BVdP) geleitete Arbeitsgruppe unter der Führung von Michael Pinto ein technisches Merkblatt erarbeitet. Dieses legt klare Leitlinien für die Beurteilung von Instandsetzungsarbeiten an metallischen Karosserieaußenteilen fest. Dadurch werden bisherige Unklarheiten beseitigt und eine verlässliche Grundlage für die Reparaturbranche geschaffen. Das Merkblatt wurde von sämtlichen Mitgliedern der DeKoLaKa einstimmig verabschiedet.

Das neue Merkblatt der DeKoLaKa stellt einen wichtigen Meilenstein für die Reparaturbranche dar. Es sorgt nicht nur für fachliche Klarheit, sondern klärt auch ein häufig auftretendes Missverständnis, das in der Praxis immer wieder zu Unsicherheiten führt. Für Michael Pinto, Geschäftsführer des BVdP und verantwortlich für die zuständige Arbeitsgruppe, ist die Bedeutung des Dokuments daher kaum zu unterschätzen: „Die pauschale Annahme, dass eine erhöhte Schichtdicke stets auf eine unsachgemäße Instandsetzung hinweist, ist fachlich nicht richtig – insbesondere bei Einhaltung der Herstellervorgaben und sachgerechter Materialverwendung. In vielen Fällen stellt die Instandsetzung von Karosseriebauteilen anstelle eines Austauschs die ökologisch – ökonomisch sinnvollste Reparaturmethode dar. Das neue Merkblatt der DeKoLaKa bietet Werkstätten mehr Handlungssicherheit und setzt zugleich Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit.“

Das Dokument liefert eine technisch fundierte Betrachtung zur Instandsetzung von Karosserieaußenteilen und enthält Empfehlungen zur einfachen Dokumentation von Instandsetzungsarbeiten. Eine erhöhte Schichtdicke allein bedeutet nicht zwangsläufig eine unsachgemäße Reparatur. Werden die Herstellerrichtlinien, Materialeigenschaften sowie Verarbeitungsvorgaben beachtet und geeignete Werkzeuge eingesetzt, bestehen aus fachlicher Sicht keine Bedenken zur Instandsetzung.

Eine fachgerecht durchgeführte Instandsetzung kann zur Werterhaltung des Fahrzeugs beitragen und ist oft die nachhaltigere Lösung. Ohne Berücksichtigung der Herstellerangaben und Materialmerkmale lässt sich anhand der Schichtdicke allein keine fachlich belastbare Aussage über die Reparaturqualität treffen. Werden alle Vorgaben eingehalten, bestehen aus technischer Sicht keine Bedenken. Zusammen mit dem ebenfalls am 11. März verabschiedeten Merkblatt zur Beurteilung der Gesamtlack-schichtdicke, das unter der Leitung des Bundesverbandes Fahrzeuglackierer (BFL) erarbeitet wurde, stellt das Merkblatt zur fachgerechten Reparatur eine äußerst wertvolle, praxisgerechte Unterstützung für die Reparaturbranche dar.

Informationen zur DeKoLaKa

2005 wurde im Allianz Zentrum für Technik in Ismaning die Deutsche Kommission für Lack und Karosserieinstandsetzung (DeKoLaKa) ins Leben gerufen. Die Kommission ist mit Vertretern aus allen Bereichen der Unfallinstandsetzung besetzt.

Ziel des Gremiums ist es, die Handlungsfähigkeit aller am Unfallreparaturgeschäft Beteiligten angesichts neuer technologischer Herausforderungen auch in Zukunft sicher zu stellen. Zu diesem Zweck spricht die Deutsche Kommission für Lack und Karosserieinstandsetzung Handlungsempfehlungen aus, die als Basis für eine fachgerechte und wirtschaftlich sinnvolle Unfallinstandsetzung dienen.

Die Deutsche Kommission für Lack und Karosserieinstandsetzung setzt sich aus den folgenden Mitgliedern zusammen:

Bundesverband der freiberuflichen und unabhängigen Sachverständigen für das Kraftfahrzeugwesen e.V. (BVSK)
Bundesverband der Partnerwerkstätten e.V. (BVdP)
Bundesverband Fahrzeuglackierer (BFL) im Bundeverband Farbe Gestaltung Bautenschutz
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) sowie:
Allianz Versicherungs-AG, Generali Deutschland AG
Verband der Deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. (VdL) – Arbeitskreis Autoreparaturlacke, sowie:
Akzo Nobel Coatings GmbH, Peter Kwasny GmbH
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA), vertreten durch: Opel Automobile GmbH
Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK) sowie: Honda Motor Europe Ltd, Renault Deutschland AG, Stellantis N.V.
Verband der Technischen Überwachungs-Vereine e.V. (VdTÜV), vertreten durch:
TÜV Süd Auto Service GmbH
Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e. V. (ZDK)
Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik e.V. (ZKF), sowie:
IFL-Interessengemeinschaft Fahrzeugtechnik und Lackierung e. V.
AZT Automotive GmbH
Autovista Group International AG / Schwacke GmbH
DEKRA Automobil GmbH
Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT)
GT Motive S.L.
GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH
IRS Holding GmbH
KTI Kraftfahrzeugtechnisches Institut und Karosseriewerkstätte GmbH & Co. KG
MRM fair claim GmbH
Schaden-Schnell-Hilfe GmbH (SSH)
Solera Holdings Inc. / Audatex AUTOonline GmbH

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